Nach ihrer Alkoholfahrt, bei der sie eine rote Ampel übersah, kündigte Margot Käßmann ihren Rücktritt vom Ratsvorsitz der Evangelischen Kirche in Deutschland an. Dafür erntete sie Respekt und jede Menge Beifall. Zu Recht?

Wer einen Fehler macht, muss dafür gerade stehen. Das dachte sich auch Margot Käßmann, die bis dato die wichtigste Frau in der Evangelischen Kirche ist. Doch den Ratsvorsitz der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie nun ab, um sich selber treu zu bleiben.

Die Kirche ist nach wie vor eine hohe moralische Instanz, die ihre artikulierten Werte natürlich vorzuleben hat. Eine betrunkene Autofahrt, bei der man andere Menschen gefährdet, stellt natürlich einen gravierenden Verstoß dar. Als ihr Vergehen publik wurde, ergriff Margot Käßmann die nötigen Konsequenzen und tritt nun von ihren Ämtern zurück. Für diese Entscheidung wird ihr Respekt gezollt, viele Tageszeitungen loben ihre Entscheidung in höchsten Tönen. Doch manch einer fragt sich, ob diese Entscheidung wirklich zu loben ist. Schließlich darf nicht vergessen werden, warum sie ihren Rücktritt ankündigte: wegen einer Autofahrt, bei der sie stark alkoholisiert war. Eine Gefahr für sich selbst und vor allem für andere Verkehrsteilnehmer. Schön, wenn jemand nach solch einem Vergehen Reue zeigt und das durch entsprechende Handlungen glaubhaft macht. Aber eine Heldin, der Respekt gezollt werden muss, ist sie deshalb ganz gewiss nicht. Gleichzeitig muss hinterfragt werden, wie es mit der Evangelischen Kirche in Deutschland weiter geht, wenn das Aushängeschild Margot Käßmann nicht mehr oben mitmischt. Gut möglich, dass ihr Rücktritt der Evangelischen Kirche mehr schadet als nützt, zumal es angeblich kein Drängen auf einen Rücktritt gab. Vielleicht hätte sie sich einfach nur zu ihrem Fehlverhalten bekennen und entschuldigen sollen.

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