Die Bundestagswahl 2009 am 27. September rückt immer näher. Wahlkampfstrategen aller Parteien tüfteln an ihren Strategien und versuchen, den Wähler für sich zu gewinnen. Gleichzeitig wird keine Möglichkeit ausgelassen, um den politischen Gegner in die Enge zu treiben und ihm ein Negativ-Image aufzustempeln. Wahlplakate werden entworfen, aufwändige Online-Kampagnen werden entwickelt und die öffentlichen Auftritte der Spitzenkandidaten werden als Medienspektakel inszeniert.
Aber was soll man tun, wenn man den Spieß umdreht und aus einem Bürger einen Wahlkampfmanager macht? Das will die Bild-Zeitung testen und hat einen Wettbewerb ins Leben gerufen, der den Titel „Bild Dir Deinen Kanzler“ trägt. Jeder ist dazu eingeladen, ein Wahlplakat zu entwerfen oder sich einen Wahlspruch für seinen Lieblingskandidaten auszudenken. Viele mögen diese Aktion als netten Zeitvertreib abtun und entgegenhalten, dass die Bild-Zeitung lediglich ein Boulevard-Blatt ohne politisches Gewicht sei. Doch wenn man bedenkt, wie viele Menschen die Bild jeden Tag lesen und damit zwangsläufig mit den Ergebnissen konfrontiert werden, dürfte die Darstellung von Angela Merkel oder Guido Westerwelle doch den einen oder anderen Wähler auf seinem Gang zur Wahl beeinflussen. Nicht nur bei den kreativen Köpfen zuhause, die ihren Entwurf einsenden, gibt es Sieger und Verlierer. Auch unter den Dargestellten wird es jemanden geben, für den der Wettbewerb nachteilig ausgeht.