Bayern hat mit seinem Volksentscheid zum Nichtraucherschutz bundesweite Diskussionen hervorgerufen und auch innerhalb des Freistaates für jede Menge Zündstoff gesorgt. Am Sonntag durften 9,4 Millionen Menschen in Bayern am Volksentscheid teilnehmen, knapp 38 Prozent davon nutzten die Chance. 61 Prozent der Wähler votierten für ein generelles Rauchverbot in Gaststätten, Bars, Kneipen, Diskotheken sowie in Bier- und Festzelten.
Damit entschied sich das Bayerische Volk für ein sehr starkes Rauchverbot, das keine Ausnahmen mehr ermöglicht. So darf ab dem 1. August 2010 auch nicht mehr in kleinen Nebenräumen von Kneipen geraucht werden. Auch in Bierzelten ist der Glimmstängel nicht mehr gestattet.
Der Nichtraucherschutz wird schon lange heiß diskutiert. Raucher fühlen sich beeinträchtigt und Wirte fürchten um ihre Existenz. Angesichts der endlosen Debatten, Beschwerden und Befürchtungen fragt man sich zu Recht, ob die Debatte nicht ein wenig übertrieben ist. In vielen anderen Ländern darf man schon lange nicht mehr in Kneipen rauchen. Dort steht der Schutz von Nichtrauchern vor der Freiheit der Raucher. Und das funktioniert.
Viele Menschen in Deutschland begrüßen die Entscheidung in Bayern und hoffen auf eine bundesweite Umsetzung. Schließlich übernimmt der Staat eine Schutzfunktion, weswegen gegen die Belastungen durch das gefährliche Passivrauchen vorgegangen werden muss. Doch bis ein deutschlandweiter Nichtraucherschutz durchgesetzt werden kann, werden noch einige Diskussionen geführt werden müssen. Bayern hat es mit seinem Volksentscheid vorgemacht und dient damit vielleicht als Vorbild für eine ganze Nation.