Die Loveparade 2010 wird wohl niemandem in Deutschland mehr aus dem Kopf gehen. Am Samstag brach auf der Großveranstaltung, zu der sich 1,4 Millionen Techno-Fans versammelten, eine Massenpanik aus. Der Grund: einziger Zugang zum Partygelände war ein schmaler Tunnel, der zu den Seiten hin durch Betonwände begrenzt war und dazu beitrug, dass sich die Menschenmassen stauten. Im Gedränge fanden insgesamt 21 junge Menschen den Tod.
Trauer und Wut nach Loveparade 2010
Die Menschen in Duisburg zeigten sich nach Bekanntwerden des Dramas sehr betroffen. Viele eilten zum Tunnel, um Blumen und Briefe niederzulegen und um damit der Opfer zu gedenken. Zur Trauer mischte sich bei vielen auch Wut. Wut auf die Veranstalter, die Stadt und letztendlich auch auf den Oberbürgermeister Adolf Sauerland. Es hätte bereits im Vorhinein zur Loveparade 2010 klar sein müssen, dass der schmale Tunnel und das Partygelände nicht für eine solch gigantische Masse an Menschen ausgelegt sind.
Doch das Streben nach Prestige war größer als das Gespür für die Gefahr. Diese grobe Fehleinschätzung kostete 21 Menschenleben. Auf der Pressekonferenz am Sonntag bekamen die Angehörigen keine Stellungnahmen. Man hüllte sich in Schweigen und versuchte mit allen Mitteln, die Schuld von sich zu weisen. Adolf Sauerland geht mittlerweile nicht mehr ohne Polizeischutz vor die Tür. Die Gefahr, Opfer von Übergriffen zu werden, ist zu hoch. Viele Duisburger fordern nun seinen Rücktritt – das Mindeste, das er neben einer lückenlosen und ehrlichen Aufklärung der Tragödie nun tun kann. Nur dann können die Angehörigen der Opfer der Loveparade 2010 vielleicht ein klein wenig aufatmen.